Die Wahrheit über Fischöl
Immer wieder hört man, wie wichtig Omega-3-Fettsäuren für gesunde Gelenke sind und dass man sie über die Nahrung aufnehmen muss, weil der Körper sie nicht selber produzieren kann. Das stimmt und sehr häufig wird im gleichen Atemzug auch Fischöl dabei erwähnt. Die meisten Menschen denken sich dann: Wenn Fischöl gut ist, dann sind Fischölkapseln auch gut. Sehen Sie jetzt, was es mit den Fischölkapseln wirklich auf sich hat.
Wie kommt der Fisch eigentlich in die Kapsel? –
Der Herstellungsprozess
Fast das ganze für Nahrungsergänzungsmittel verwendete Fischöl kommt von Fischen, die an der Küste von Südamerika gefangen werden. Diese Fische werden dann zu Veredelungs-Fabriken nach Norwegen und Kanada verschifft, wo sie dann wärmebehandelt oder mit Lösungsmitteln bearbeitet werden. Tatsache ist, wenn auch die meisten Fischölergänzungen als “natürlich” angepriesen werden, sind sie auch bloß verarbeitet und veredelt worden so wie auch die pflanzlichen Öle, die wir im Supermarkt finden.
Die wahre Qualität der Fischölergänzung beginnt mit der Qualität der verwendeten Fische. Lachs gilt als einer der bekanntesten und beliebtesten Quellen von Omega-3. Aber anstatt das Öl aus Lachs zu verwenden, werden lieber Sardinen und Sardellen benutzt.
Um die Kosten für Rohstoffe niedrig zu halten, verwenden die meisten Firmen keine ganzen Fische. Stattdessen nehmen sie die Haut, Knochen und andere unbrauchbare Teile vom Fisch, die während der Verarbeitung anfallen.
Es gibt verschiedene Wege das Omega-3-haltige Öl aus diesen Teilen vom Fisch herauszuziehen. Als erstes werden die Proteine vom Fisch ungenießbar gemacht. Sie werden für 30 Minuten auf 200 Grad erhitzt, so dass sich ihre chemische Struktur ändert. Dann wird der Fisch in Pressen gelegt um das Öl daraus zu gewinnen. Wurde das Öl erst einmal aus dem Fisch gewonnen, kann es gebleicht oder gereinigt werden um es genießbarer zu machen. Um den Fisch zu bleichen, gebrauchen die Fabriken Bleicherde. Extrem heißer Wasserdampf wird zugeführt, damit der Fisch-Geruch entfernt wird. Schließlich wird der Fisch durch Aktivkohle vergossen, so dass dieser von Verschmutzungen wie Quecksilber, PCBs (giftige krebsauslösende Gifte) und Dioxine befreit wird.
Und das ist noch nicht alles. Viele Firmen haben noch einige zusätzliche Stationen, an denen sie ihr Fischöl produzieren, dank der „Wunder der Chemie“.
Es gibt einen Prozess bekannt als Auftrennung und Anreicherung, die nicht nur das Fischöl reinigt, sondern auch den Prozentsatz von DHA und EPA (Omega-3 Fettsäuren) steigert. Das “einzige” Problem besteht darin, dass dieser Prozess den Gebrauch von strengen chemischen Lösungsmitteln verlangt, die einen Rückstand im vollendeten Fischölprodukt hinterlassen können.
Ein anderer Prozess ist die Kühl-Konzentration und beinhaltet das Einfrieren von Fischöl für 24 Stunden bei unter minus 100 Grad. Das Ergebnis ist gefriergetrocknetes kristallisiertes Fischöl, das bis zu 2,5 mal mehr DHA und EPA hat. Bei diesem Prozess werden aber wieder Chemikalien verwendet, um diese eingefrorenen Fettsäure-Kristalle zu verpacken.
Natürlich sind Chemikalien nicht die einzige Möglichkeit, die Fettsäuren zu trennen. Molekulare Destillation heizt das Öl auf ungefähr 480 Grad in einem Unterdruckvakuum für sechs Stunden. Die kondensierten Dämpfe können dann gewonnen werden. Unter diesen Bedingungen werden aber die DHA und EPA gegen die Oxidation nicht gut geschützt, und schädliche Transfette können sich bilden.